Warum erbrechen Katzen sich? Häufige Ursachen & Tipps

Teilen
Fast jeder Katzenhalter hat es schon erlebt: Die geliebte Samtpfote würgt, macht seltsame Geräusche – und plötzlich liegt ein kleiner Haufen Erbrochenes auf dem Boden. Doch warum übergeben sich Katzen überhaupt? Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein: von harmlosen Auslösern wie Haarballen oder hastigem Fressen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen, die medizinische Behandlung erfordern.
In vielen Fällen ist gelegentliches Erbrechen kein Grund zur Sorge. Doch wenn es regelmäßig auftritt, ungewöhnlich aussieht oder mit weiteren Symptomen einhergeht, solltest du genauer hinsehen. Denn Erbrechen ist immer ein Hinweis darauf, dass im Körper deiner Katze etwas nicht stimmt – sei es im Magen-Darm-Trakt oder anderswo.
In diesem Artikel erfährst du, warum sich Katzen erbrechen, welche Ursachen dahinterstecken können und woran du erkennst, wann ein Tierarztbesuch notwendig ist. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps und Hausmittel an die Hand, wie du deiner Katze bei gelegentlichem Erbrechen sanft helfen kannst.
Ursachen für das Erbrechen bei Katzen verstehen
Gelegentliches Erbrechen ist bei Katzen nichts Ungewöhnliches – aber warum übergibt sich meine Katze überhaupt? Die Gründe können harmlos oder auch ein Hinweis auf ernstere Probleme sein. Wichtig ist, genau zu beobachten, wie oft, wann und in welchem Zusammenhang das Erbrechen auftritt. Wenn eine Katze häufig erbricht, steckt oft mehr dahinter als nur ein verdorbener Magen.
Zu den häufigsten Ursachen zählen Haarballen, Futterunverträglichkeiten, hastiges Fressen, Parasiten, Vergiftungen oder auch chronische Erkrankungen. In vielen Fällen ist das Erbrechen ein Schutzmechanismus – der Körper versucht, etwas Unerwünschtes loszuwerden. Doch wenn die Katze sich häufig erbricht, sich zurückzieht, abnimmt oder zusätzlich Durchfall hat, solltest du das unbedingt ernst nehmen.
Im Folgenden erklären wir dir die häufigsten Auslöser für Erbrechen bei Katzen. So kannst du besser einschätzen, warum deine Katze Futter ausbricht und ob ein Tierarztbesuch nötig ist. Zusätzlich findest du Tipps, wie du vorbeugen kannst – etwa durch passende Ernährung oder das Vermeiden gefährlicher Lebensmittel.
Tipp: Ein besseres Verständnis für typisches Katzenverhalten hilft dir, Auffälligkeiten früh zu erkennen.
Erbrechen nach dem Fressen
Erbricht deine Katze unmittelbar nach dem Fressen, kann das mehrere Ursachen haben. Manche Katzen schlingen ihr Futter so hastig herunter, dass der Magen überfordert ist und den Inhalt direkt wieder ausstößt. Das sieht dramatisch aus, ist aber nicht immer ein Grund zur Sorge. Trotzdem fragen sich viele: Warum kotzt meine Katze nach dem Fressen so oft?
Ein häufiger Grund ist auch eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zutaten oder minderwertigem Futter. In solchen Fällen erbricht die Katze häufig, vor allem nach dem Konsum bestimmter Sorten oder Leckerlis. Achte auf Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Durchfall, die zusätzlich auftreten können.
Auch falsche Futtertemperatur, zu große Portionen oder ungeeignete Inhaltsstoffe wie Milchprodukte oder Gewürze können das Erbrechen auslösen. Bestimmte Lebensmittel sind für Katzen giftig und sollten konsequent vermieden werden.
Wenn das Erbrechen regelmäßig nach dem Fressen auftritt, solltest du die Futtergewohnheiten anpassen, kleinere Portionen anbieten und eventuell die Sorte wechseln. Hält das Problem an, ist tierärztlicher Rat wichtig, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Erbrechen durch verschluckte Haare
Warum erbricht meine Katze ständig haarige Klumpen? Die Antwort liegt meist im Putzverhalten: Katzen verschlucken beim Fellpflege-Ritual viele Haare, die sich im Magen sammeln. Wenn sich Haarballen nicht auf natürlichem Weg über den Darm lösen, werden sie regelmäßig hervorgewürgt. Vor allem bei Langhaarkatzen ist das häufig der Fall – in diesen Fällen erbricht die Katze häufig, ohne dass Futter im Erbrochenen zu sehen ist.
Regelmäßiges Bürsten kann helfen, die Menge an verschluckten Haaren deutlich zu reduzieren. Unterstützend wirken auch spezielle Anti-Haarballen-Pasten oder Leckerlis mit Malz. Achte zudem auf eine ballaststoffreiche Ernährung, die die Ausscheidung über den Darm fördert.
Kommt das Erbrechen jedoch mehrmals pro Woche vor oder zeigt deine Katze Anzeichen von Unwohlsein, solltest du den Tierarzt aufsuchen. Denn in seltenen Fällen können Haarballen zu ernsthaften Magenproblemen oder sogar zu einem Darmverschluss führen.
Erbrechen nach dem Fressen von Gras
Katzen fressen gelegentlich Gras – das ist völlig normal und dient meist der Selbstreinigung. Doch viele Halter wundern sich: Warum erbricht sich meine Katze, nachdem sie Gras gefressen hat? Die Erklärung ist einfach: Die Grashalme reizen die Magenwand leicht und lösen so das Erbrechen aus, um beispielsweise Haarballen loszuwerden.
Gelegentliches Grasfressen ist also eher ein natürliches Verhalten und kein Grund zur Sorge. Kritisch wird es nur, wenn deine Katze häufig erbricht, nachdem sie Gras frisst – oder wenn zusätzlich Blut oder Schleim im Erbrochenen zu sehen ist.
Achte darauf, dass deine Katze nur ungespritztes, ungiftiges Gras frisst. Katzengras aus dem Fachhandel ist ideal. Vermeide unbedingt Gartenpflanzen oder Topfblumen, da viele davon für Katzen gefährlich sein können.
Wenn das Grasfressen regelmäßig mit starkem oder wiederholtem Erbrechen verbunden ist, lohnt sich ein Gesundheitscheck beim Tierarzt, um andere Ursachen auszuschließen.
Deine Katze ist krank
Wenn deine Katze häufig erbricht, kann das auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen – vor allem, wenn weitere Symptome wie Lethargie, Durchfall, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit dazukommen. In solchen Fällen stellen sich viele Katzenhalter zu Recht die Frage: Warum erbricht sich meine Katze ständig?
Mögliche Ursachen reichen von Infektionen über Parasiten bis hin zu chronischen Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Leberproblemen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Auch Diabetes oder eine Schilddrüsenüberfunktion können mit häufigem Erbrechen einhergehen.
Ein Alarmzeichen ist Erbrechen in Kombination mit Blut oder Galle, starker Schwäche oder wiederholtem Rückzug. In solchen Fällen solltest du nicht zögern und sofort einen Tierarzt aufsuchen. Nur durch eine gründliche Untersuchung – oft inklusive Blutbild und Ultraschall – kann die genaue Ursache gefunden werden.
Je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Halte also fest: Wenn deine Katze häufig erbricht, ist das nicht einfach „normal“, sondern ein möglicher Hilferuf ihres Körpers.
Wie häufig ist Erbrechen bei Katzen normal?
Katzen sind dafür bekannt, gelegentlich zu erbrechen – vor allem, wenn sie Haarballen loswerden oder etwas gefressen haben, das ihnen nicht gut bekommt. Ein bis zwei Mal im Monat zu erbrechen, ohne weitere Krankheitsanzeichen, kann bei gesunden Katzen als normal gelten. Doch wo liegt die Grenze zwischen unbedenklich und besorgniserregend?
Warum erbrechen Katzen überhaupt so häufig im Vergleich zu anderen Haustieren? Zum einen liegt das an ihrem empfindlichen Verdauungssystem, zum anderen an ihrer Fellpflege: Besonders bei langhaarigen Katzen führt das Verschlucken von Haaren regelmäßig zu Haarballen, die wieder hochgewürgt werden. Auch hastiges Fressen oder eine plötzliche Futterumstellung können gelegentliches Erbrechen verursachen.
Bedenklich wird es jedoch, wenn deine Katze mehrmals pro Woche oder sogar täglich erbricht – vor allem, wenn Futter unverdaut bleibt, Galle oder Blut im Erbrochenen ist oder deine Katze zusätzlich apathisch wirkt. Auch begleitende Symptome wie Durchfall, starker Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit sind ein Alarmzeichen. In solchen Fällen solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Wenn deine Katze nicht fressen will, findest du hilfreiche Tipps in unserem Ratgeber dazu.
Kurz gesagt: Ein gelegentliches Erbrechen bei Katzen kann normal sein – besonders in Verbindung mit Haarballen oder Grasfressen. Doch warum Katzen erbrechen, kann ganz unterschiedlich sein. Deshalb ist es wichtig, auf Häufigkeit, Aussehen und Begleitsymptome zu achten, um rechtzeitig reagieren zu können.
Wann ist ein Tierarzt notwendig?
Erbricht deine Katze nur gelegentlich und zeigt sonst keine Auffälligkeiten, besteht meist kein Grund zur Sorge. In folgenden Fällen solltest du jedoch dringend einen Tierarzt aufsuchen:
- Deine Katze erbricht mehrmals pro Woche oder täglich (was man nicht länger als 48 h beobachten sollte, vor allem, wenn auch Flüssigkeit ausgebrochen wird)
- Das Erbrochene enthält Blut, Galle oder sieht ungewöhnlich verfärbt aus
- Das Futter bleibt unverdaut und wird direkt nach dem Fressen wieder erbrochen
- Zusätzliche Symptome wie Durchfall, Zittern, Fieber oder Atemnot treten auf
- Starker Gewichtsverlust oder sichtbare Abmagerung ist zu erkennen
- Apathie oder Rückzugsverhalten – deine Katze wirkt schlapp, versteckt sich oder zeigt kein Interesse mehr an ihrer Umgebung
- Deine Katze frisst nicht mehr oder trinkt auffallend wenig
- Das Erbrechen beginnt plötzlich und heftig, besonders bei bisher gesunden Katzen
- Junge Kätzchen, ältere oder chronisch kranke Katzen sind besonders gefährdet und sollten bei Erbrechen immer zeitnah untersucht werden
Diese Warnzeichen können auf ernsthafte Ursachen hinweisen – von Vergiftungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Zögere in solchen Fällen nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um deiner Katze schnellstmöglich Linderung zu verschaffen.
Was tun, wenn deine Katze sich erbricht?
Wenn deine Katze erbricht, solltest du zunächst Ruhe bewahren und beobachten, wie oft das passiert. Einmaliges Erbrechen, etwa nach dem Fressen oder nach dem Grasfressen, ist meist unbedenklich. Tritt es jedoch häufiger auf, musst du handeln.
Frage dich: Warum übergibt sich meine Katze so oft? Die Gründe können vielfältig sein – von zu hastigem Fressen bis hin zu Stress oder einer Unverträglichkeit. Zunächst lohnt es sich, das Futter zu überprüfen: Hat sich etwas geändert? Wurde vielleicht eine neue Sorte eingeführt? In solchen Fällen kann eine langsame Umstellung auf ein gut verdauliches Futter helfen.
Füttere kleinere Portionen über den Tag verteilt und achte darauf, dass deine Katze in einer ruhigen Umgebung frisst. Auch die Verwendung eines Anti-Schling-Napfs kann helfen, hastiges Fressen zu vermeiden.
Tritt das Erbrechen weiterhin auf, kann ein Tierarzt Medikamente wie Magenberuhiger oder spezielle Diäten verschreiben. Verzichte auf Hausmittel ohne Rücksprache mit dem Profi.
Wenn du vermutest, dass Stress eine Rolle spielt, kann dieser Ratgeber zu Angst bei Katzen dir weiterhelfen.
Wichtig ist: Beobachte deine Katze genau. Bleibt das Erbrechen bestehen, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich, um ernste Ursachen auszuschließen.
Futterumstellung
Eine häufige Ursache für Erbrechen bei Katzen ist die Ernährung. Wer sich fragt, warum übergibt sich meine Katze so oft, sollte als Erstes das Futter unter die Lupe nehmen. Eine plötzliche Umstellung, minderwertige Inhaltsstoffe oder zu hastiges Fressen können den empfindlichen Magen einer Katze schnell aus dem Gleichgewicht bringen.
Schonkost – sanfte Kost für empfindliche Mägen:
Wenn deine Katze erbricht, kann eine leicht verdauliche Schonkost helfen, den Magen zu beruhigen. Gekochtes Huhn (ohne Gewürze), etwas gekochter Reis oder spezielles Diätfutter vom Tierarzt, das den Vorteil hat, über längere Zeit ohne Nährstoffmängel gefüttert werden zu dürfen, eignen sich gut, um den Verdauungstrakt zu entlasten.
Von Trocken- auf Nassfutter wechseln:
Katzen, die ausschließlich Trockenfutter fressen, trinken oft zu wenig. Das kann zu Dehydrierung und Verdauungsproblemen führen. Nassfutter enthält mehr Flüssigkeit und ist in der Regel magenfreundlicher. Ein langsamer Übergang von Trocken- zu Nassfutter kann helfen, das Risiko für Erbrechen zu senken.
Langsame Futterumstellung ist entscheidend:
Wechsle das Futter nie abrupt. Eine schrittweise Umstellung über 5–10 Tage gibt dem Verdauungssystem deiner Katze Zeit, sich anzupassen. Beginne mit einem Verhältnis von 75 % altes Futter und 25 % neues Futter und erhöhe langsam den Anteil des neuen Futters.
Weitere Tipps:
- Füttere kleinere Portionen über den Tag verteilt
- Nutze Anti-Schling-Näpfe, um hastiges Fressen zu verhindern
- Achte auf hochwertige, proteinreiche Zutaten
Mit der richtigen Futterumstellung kannst du vielen Magenproblemen vorbeugen – besonders, wenn deine Katze häufig erbricht oder unter sensibler Verdauung leidet.
Medikamente
Wenn deine Katze regelmäßig erbricht, reicht eine Futterumstellung allein oft nicht aus. In solchen Fällen kann der Tierarzt gezielt Medikamente verschreiben, um die Symptome zu lindern und die Ursache zu behandeln.
Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit):
Diese Medikamente werden häufig eingesetzt, um den Brechreiz zu unterdrücken – besonders wenn keine offensichtliche Ursache wie verschluckte Haare oder falsches Futter vorliegt. Sie helfen deiner Katze, sich schneller zu erholen und weiteren Flüssigkeitsverlust zu vermeiden.
Antibiotika:
Wenn hinter dem Erbrechen eine bakterielle Infektion steckt, etwa im Magen-Darm-Trakt oder bei entzündeten Organen wie der Leber oder Bauchspeicheldrüse, kann der Tierarzt ein Antibiotikum verordnen. Dieses bekämpft die Erreger und reduziert so das Erbrechen.
Antiparasitika:
Parasiten wie Würmer oder Giardien können ebenfalls zu häufigem Erbrechen führen. In diesem Fall hilft ein spezielles Entwurmungsmittel oder ein Medikament gegen Einzeller. Vor der Gabe wird in der Regel eine Kotuntersuchung durchgeführt, um den Erreger zu identifizieren.
Wichtig:
Medikamente sollten niemals ohne vorherige tierärztliche Diagnose verabreicht werden. Nur ein Tierarzt kann entscheiden, welches Präparat sinnvoll ist – und in welcher Dosierung. So schützt du deine Katze vor unnötigen Nebenwirkungen und stellst sicher, dass die Behandlung gezielt erfolgt.
Häufig gestellte Fragen: Warum sich Katzen übergeben
Was bedeutet es, wenn meine Katze schwallartig erbricht?
Schwallartiges Erbrechen kann auf eine ernsthafte Reizung im Magen-Darm-Trakt oder einen Darmverschluss hindeuten. Wenn deine Katze plötzlich viel erbricht und dabei keine Nahrung zurückhält, solltest du umgehend zum Tierarzt gehen. Mehr dazu unter „Wann ist ein Tierarzt notwendig?“.
Warum bricht meine Katze das Nassfutter aus?
Mögliche Gründe: zu schnelles Fressen, Unverträglichkeit oder eine plötzliche Futterumstellung. Beobachte, ob deine Katze das Futter direkt nach dem Essen erbricht. Tipps zur Futteranpassung findest du im Abschnitt „Futterumstellung“.
Wie viel Erbrechen ist für eine Katze normal?
Gelegentliches Erbrechen – z. B. durch Haarballen – kann normal sein. Erbricht deine Katze jedoch häufig oder regelmäßig, spricht man von einem Problem. In unserem Abschnitt „Wie häufig ist Erbrechen bei Katzen normal?“ erfährst du, ab wann du handeln solltest.